Zur Erstellung, Verwaltung und Speicherung der textuellen und graphischen Korpusdaten wird die virtuelle Forschungsumgebung TextGrid eingesetzt, die ein vernetztes, kollaboratives Arbeiten ermöglicht und sprachwissenschaftliche und korpuslinguistische Informationstechnologien bietet, welche für die Textanalyse und Erstellung des Wörterbuchs des Klassischen Maya hilfreich sind. Die graphischen Korpusdaten werden ebenfalls in TextGrid abgelegt und mit Metadaten versehen. Um auf die besonderen Anforderungen des Projekts einzugehen, sind umfangreiche Anpassungen und Erweiterungen der virtuellen Forschungsumgebung geplant. Um diese optimal in die bestehende Infrastruktur von TextGrid einzubetten, wurde eine Kooperation mit der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen eingegangen.
Für die Präsentation im Internet besteht eine Zusammenarbeit mit der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn (ULB), die das virtuelle Inschriftenarchiv des TWKM über die Plattform Visual Library in ihre Digitalen Sammlungen integrieren und die Textträger in Form von Digitalisaten mit Angabe der Metadaten, epigraphischen Analysen und Übersetzungen veröffentlichen wird. Die Einbindung der ULB als Kooperationspartner garantiert, dass die digitalen Datenbestände des TWKM-Inschriftenarchivs auch nach Projektende der Wissenschaft und Öffentlichkeit nachhaltig zur freien Recherche zur Verfügung stehen werden.
Die datenbanktechnische Erschließung aller Maya-Textträger bildet die Arbeitsgrundlage für das Projekt und alle damit verbundenen Forschungsziele. Zu diesem Zweck wird ein digitales und physisches Archiv sämtlicher Inschriftenträger in der Arbeitsstelle eingerichtet, das neben Abbildungen in Form von Photographien und Zeichnungen auch die Beschreibungsdaten der Inschriftenträger enthält. Hierfür haben Prof. em. Dr. Berthold Riese (Universität Bonn) sowie Prof. Karl Herbert Mayer und Univ. Doz. Hasso Hohmann (Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Mayaforschung, Graz) ihre Archive dem Projekt zur Verfügung gestellt.
Für die textuellen Forschungsdaten wird das Daten- und Auszeichnungsformat TEI (Text Encoding Initiative) verwendet, das sich als internationaler Standard für XML-basierte Formate und Anwendungen in den Sprachwissenschaften durchgesetzt hat. Hierfür steht dem Projekt Dr. Thomas Kollatz (Salomon Ludwig Steinheim-Institut, Essen) als Berater zur Verfügung.